Biografie
Es gibt nur wenige Superhits der 70er Jahre, die heute fast noch täglich im Radio laufen. Dazu gehört auf jeden Fall der Popklassiker „Moviestar“. Mit dem Song verbindet man den clownesken und stets barfüßig vor den Fernsehkameras agierenden schwedischen Sänger Harpo. Dass dieser schlaksige Eigenbrötler sich zum internationalen Star entwickeln sollte, ahnte noch niemand, als Harpo Anfang der 70er Jahre in seinem Heimatland mit Liedern wie „Honolulu“ und „Sayonara“ Debüterfolge landete.
Aufgewachsen in einem musischen Elternhaus, widmete er sich selber in den jungen Jahren den schönen Künsten. Seit seinem 16. Lebensjahr besuchte er eine Theaterschule, wo er auch seine Frau Carina kennenlernte – mit der er heute noch glücklich verheiratet ist! Harpo schrieb Drehbücher, führte Regie und bereitete sich auf eine Schauspiellaufbahn vor. „Dann“, erinnerte Harpo sich, „komponierte ich eine Menge Lieder, weil ich eine Gitarre besaß. Ich schrieb Songs für einige Bühnen und im Sommer, wenn ich Zeit hatte, spielte ich draußen auf der Straße.
1975 konnte Harpo dem erfolgreichen Weg seiner bereits berühmten Landsleute, der Gruppe ABBA, folgen. Mit seiner eigenen Komposition „Moviestar“ gelangen ihm vordere Platzierungen in fast allen europäischen Hitlisten. Danach entstanden mit „Motorcycle Mama“, „Horoscope“ und „Rock`n Roll Clown“ drei weitere Top-Ten-Hits. Bevor er sich 1977 aus der Musikszene zurückzog, gelang ihm mit dem Ohrwurm „In The Zum Zum Zummernight“ ein vorläufiger Abschlußtreffer.
Harpo widmete sich seitdem mehr der Malerei und seinen Pferden, bis er 1980 von seinem Pferd „Starter“ lebensgefährlich verletzt wurde. Er erblindete auf einem Auge und die Sehkraft des anderen Auges ließ erheblich nach. Erst nach Jahren wieder genesen, begann Harpo auf die Lebensdevise zu vertrauen „nicht auf morgen zuschauen, sondern den Tag heute zu genießen, denn es könnte der Letzte sein“.
Sichtbaren Genuß bereitete ihm Anfang der 90er Jahre sein Comback auf die Bretter, die seine Welt bedeuteten. So gelang Harpo 1991/92 mit seinem Song „Down At The Club“ (Originaltitel „Nere på klubben“ aus dem in Skandinavien veröffentlichen Album „Harpo“) endlich wieder ein Hit in den „Top 50“.
Keine zwei Jahre später konnte ein guter Freund Harpo dazu überreden, am 03. Juni 1993 in Deutschland beim Rheinland-Pfalz-Tag in Neuwied bei einer großen Oldie-Veranstaltung teilzunehmen. Dabei begeisterte Harpo über 12.000 Zuschauer. Seit dem ist Harpo ausgefüllt mit Fernsehauftritten und Auftritten bei Evergreen-Galas. Und sein Markenzeichen – ein Spazierstock mit einer Klingel, die er daran befestigt hat – bringt er nach wie vor mit auf die Bühne.
Im Jahr 2005 veröffentlichte Harpo zum 30jährigen Jubiläum von „Moviestar“ sein 14tes Album mit dem Titel „Jan Harpo Svensson 05“. Ein Album mit 11 Songs in schwedischer Sprache, welches jedoch leider nur in Skandinavien veröffentlicht wurde. Eigentlich schade, denn Songs wie „05“ und „Här är ängarna“ wurden in den schwedischen Radiosendern rauf und runter gespielt! Seit dem ist Harpo auch wieder öfters im Plattenstudio zu sehen. 2007 erschien in Schweden die erste Single seit Ende der 70er Jahre, die sein ehemaliger Plattenproduzent „Bengt Palmers“ produzierte. Der Song „Picknick“ erwies sich in Schweden ebenfalls als ein Dauerbrenner im Radio.
Heute lebt Harpo glücklich mit seiner Frau Carina auf einer Farm südlich von Schweden und züchtet sehr erfolgreich Rennpferde! Fast alle seine Pferde haben dabei etwas mit seinem Namen zu tun; „Harpo´s King of Pop“, „Harpo´s Dancer“, „Harpo´s Moviestar“ uva. Neben seiner Arbeit auf der Farm arbeitet Harpo zurzeit an seinem mittlerweile 15ten Album, welches spätestens zu seinem 40jährigen Bühnenjubiläum erscheinen wird. Einen ersten Vorgeschmack dazu, gab es bereits am 27 Juli 2012 als pünktlich zu den olympischen Spielen in London die Single „London 2012“ erschien, die erstmals europaweit (als MP3-Download) zur Verfügung ist.