Interview aus Erlensee

Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen

Harpo in einem Interview mit der Hanauer Stadtzeitung

„Harpo, dessen Lieder zur Popgeschichte gehören, wie das Hackfleisch in die Bolognese-Soße, war am Donnerstag, den 25. März 2004 zu Gast in Erlensee im Tanzcafe Pascha (siehe Foto). Am darauf folgenden Morgen hatte Harpo ein paar Minuten Zeit für ein Interview mit der Hanauer Stadtzeitung. Das Interview für die Hanauer Stadtzeitung, bei dem auch einige Mitglieder des 1. Harpo Svensson Fanclubs 2002 anwesend waren, führte Rainer Groeber vom Mainhatten Entertainment Service.

erlensee

Fotocollage links : Rainer Groeber & Harpo
Fotocollage Mitte : Harpo bei der Oldienight im „Tanzcafe Pascha“ in Erlensee
Fotocollage rechts : Ralf Bender & Harpo

Hanauer Stadtzeitung:
Harpo, dein Song Moviestar wird heute noch rund 100-mal pro Tag in allen Radiostationen der Welt gespielt. Vom großen Stockholm in das kleine Erlensee. Wie hat’s dir gefallen?“

Harpo:
„Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Leute waren nett und es war eine tolle Stimmung.“

Hanauer Stadtzeitung:
„Du hattest mit Moviestar einen Riesenhit. 30 Jahre später jubeln dir immer noch Generationen zu, wenn du diesen Song spielst. Was fühlt man dabei?“

Harpo:
„Es ist einfach unglaublich. Das Lied ist immer da. Letztens habe ich eine GEWA Abrechnung aus Indien bekommen. Das Lied lebt in jedem Menschen – und darüber freue ich mich sehr.“

Hanauer Stadtzeitung:
„30 Jahre nach ihren Hits (es gab ja auch „Motorcycle Mama“, „Horoscope“, „Rock’n Roll Clown“ und „In The Zum Zum Zummernight“). Was macht Harpo jetzt – auch musikalisch?.“

Harpo:
Ich habe einen Bauernhof und eine kleine Landwirtschaft in Schweden, dort habe ich 14 Rennpferde, mit denen ich sehr viel Zeit verbringe. Ich nehme mit diesen Rennpferden sehr oft an Pferderennen in Schweden teil. Ich male auch sehr gerne und habe mittlerweile eine sehr große Galerie. Ich mache auch wieder Musik und komponiere meist schwedische Popmusik. So wird in Kürze auch mein neuestes Album in schwedischer Sprache erscheinen.“

Hanauer Stadtzeitung:
„Wie sieht der normale Tagesablauf eines schwedischen Pop-Millionärs aus?“

Harpo:
„Ich stehe morgens um sechs Uhr auf. Dann mache ich das Essen für die Pferde. Anschließend trainiere ich sie und dann male ich ein wenig oder schreibe an einem Lied. An den Wochenenden trete ich auf. Freitag bis Sonntag ist Harpo-Musictime. Das mache ich zum Ausgleich.

Hanauer Stadtzeitung:
„Hat Harpo seine Lieder alle selbst geschrieben?“

Harpo:
„Ja, ich habe fast alle Lieder selbst geschrieben und vertrieben.“

Hanauer Stadtzeitung:
„Was kam zuerst: die Pferde oder die Musik“

Harpo:
„Pferde zu besitzen war immer ein großer Kindheitstraum von mir. Ich bin im Zentrum von Stockholm geboren, aber ich wollte immer ein Bauer sein. Von dem ersten Geld, dass ich mir als Sänger verdiente, wollte ich mir ein Pferd kaufen. Angefangen mit der Pferdezucht habe ich 1976. Die Pferde sind ein wichtiger Teil von mir geworden. Oft nehme ich meine Gitarre und spiele ihnen was vor. Sie sind sehr gute Kritiker meiner Songs, wenn sie nämlich ruhig sind, weiß ich, dass der Song gut ist.“

Hanauer Stadtzeitung:
„Harpo, sie hatten am 19. August 1980 einen schweren Unfall mit ihrem Pferd „Starter“ auf ihrer ersten Farm in dem Dörfchen Krogsta auf Uppland. Sie wollten dieses Pferd zum ersten Mal in den Sulky Ring führen, doch als sie aufstiegen, bäumte sich das Pferd mehrmals auf und sie fielen mit ihrem Gesicht in den ausschlagenden Huf des Pferdes. Nach zahlreichen Operationen konnte zumindest die Sehkraft des linken Auges gerettet werden. Die schwerste Aufgabe aber musste ein Chirug vollbringen, denn nach eine Fotovorlage sollte er ihr Gesicht wieder einigermaßen in die Ursprungsform bringen …“

Harpo:
„… und doch liebe ich meine Pferde über alles. Sie waren nicht schuld an dem Unfall. Ich hätte einfach vorsichtiger sein müssen.

Hanauer Stadtzeitung:
„Hast du einmal daran gedacht, „Moviestar“ neu aufzunehmen?“

Harpo:
„Ich bekomme fast täglich Anfragen von Produzenten. Ich habe es auch einmal probiert, aber ich habe es dann doch abgelehnt. Es war eine schwere Entscheidung. Ich hänge an dem Original. Wenn jetzt ein anderer Sänger käme und eine Coverversion machen würde, das wäre etwas anderes.“

Hanauer Stadtzeitung:
„30 Jahre auf der Bühne: Wie fühlst du dich dabei?“

Harpo:
„Ich liebe es auf der Bühne zu stehen. Ich war nach meinem schweren Unfall 12 Jahre auf keiner Bühne, wahrscheinlich liebe ich es daher so sehr. Mehr sogar noch als in den Siebzigern.“

Hanauer Stadtzeitung:
„Eine letzte Frage noch: Woher kannst du so gut Deutsch?“

Harpo:
„Ich habe ein Jahr Deutsch studiert. Deutschland liegt in der Nähe von Schweden und wir haben ja auch eine gemeinsame Vergangenheit. Früher war Deutsch die erste Fremdsprache. Heute ist sie zwar von Englisch abgelöst worden, aber es sprechen dennoch sehr viele Schweden Deutsch.“

Ich möchte mich hiermit recht herzlich im Namen des gesamten 1. Harpo Svensson Fanclubs 2002 bei Herrn Rainer Groeber sowie der Hanauer Stadtzeitung dafür bedanken, dass sie mir das Interview aus Erlensee für diese Web-Site zur Verfügung gestellt haben. Die Fotocollage (sowie das Interview) unterliegt einem Copyright und darf ohne Genehmigung nicht veröffentlicht werden.

Euer
Ralf Trautmann
(geb. Bender)